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Von der Hauptstadt bis ins Elbtal – und sogar noch weiter an die Moldau: Auf den Strecken rund um die sächsische Landeshauptstadt bringt der Deutschlandtakt vieles in Bewegung. 

Ob im Stadtgebiet oder im grenzüberschreitenden Verkehr: Die Aus- und Neubauprojekte rund um Dresden strahlen bis an die Nord- und Ostsee sowie nach Tschechien und Österreich. Tausende Fahrgäste im Nah- und Fernverkehr profitieren von den unterschiedlichen Maßnahmen.

Ein wichtiges Projekt ist die Dresdner Bahn: Bereits seit 1875 besteht die circa 16 Kilometer lange Verbindung im Süden Berlins. Sie startet unterhalb des Südkreuzes und führt über die Ortsteile Marienfelde und Lichtenrade. Von da geht es weiter nach Brandenburg mit Halt in Mahlow und Blankenfelde in Richtung Dresden. Besonders für den Güterverkehr ist dieser Abschnitt bedeutend, da er die Nord- und Ostsee mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbindet. 

Auch der grenzüberschreitende Schienenverkehr in Richtung der tschechischen Grenze steht im Fokus: Die Strecke zwischen dem Elbflorenz und Prag soll für den europäischen Hochgeschwindigkeitsverkehr beschleunigt und für den internationalen Güterverkehr leistungsfähig ausgebaut werden.

Was entsteht bei der Dresdner Bahn?

Im Süden Berlins wird die Dresdner Bahn modernisiert. Vom Südkreuz bis nach Blankenfelde werden die zwei in der Nachkriegszeit demontierten Gleise der Fernbahn wieder aufgebaut. Das sorgt für eine deutliche Entlastung des Eisenbahnknotens der Bundeshauptstadt und eine schnellere Verbindung zwischen den Metropolen Berlin, Dresden und den südbrandenburgischen Gemeinden entlang der Strecke. Reisende freuen sich zudem über einen dichteren Takt und kürzere Reisezeiten.

Die Strecke der Berliner S-Bahn bleibt erhalten und wird modernisiert. Des Weiteren wird die Dresdner Bahn an der Endstation in Blankenfelde besser mit dem Regionalverkehr vernetzt, indem der Haltepunkt in den Süden verschoben wird.

Östlich der bestehenden S-Bahn-Trasse entstehen die neuen elektrifizierten Fernbahn-Gleise. Zwischen Südkreuz und Lichtenrade soll im Fernverkehr nach Fertigstellung ein Tempo zwischen 140 und 160 km/h möglich sein. Darüber hinaus wird die Strecke in Richtung Dresden für 200 km/h ausgebaut. Dafür wird auch die Fernverkehrsstrecke Berlin–Dresden bis 2028 ausgebaut und erneuert. 

Was entsteht im grenzüberschreitenden Schienenverkehr?

Vor allem im grenzüberschreitenden Schienenverkehr Richtung Südosteuropa ist die Relation Berlin–Dresden–Prag eine wichtige Eisenbahnverbindung. Ihr Ausbau durch die Neubaustrecke Dresden–Prag ist ein gemeinsames Ziel der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik. 

Das prägnanteste Bauwerk entlang dieser Neubaustrecke wird ein grenzüberschreitender Tunnel durch das Erzgebirge mit einer Länge von mehr als 20 Kilometern sein. Für die geplante Neubaustrecke auf deutscher Seite ist ein zweigleisiger Ausbau sowie eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h vorgesehen. Derzeit befindet sich das Vorhaben noch in einem sehr frühen Planungsstadium.

Welche Verbesserung bringen die Projekte … 

… für Anwohnende?

Bei der Dresdner Bahn werden alle neun Bahnübergänge durch Eisenbahnbrücken beziehungsweise Straßenüberführungen ersetzt. Dadurch entfällt das Warten an geschlossenen Schranken. Lärm und Abgase reduzieren sich für Anwohnende. Zudem ist bei den Arbeiten der Bau von Schallschutzwänden und -fenstern mitbedacht. 

Auch im Elbtal wird es ruhiger. Da für die Fern- und Güterzüge mit der neuen Strecke von Dresden nach Prag eine schnelle und leistungsfähige Verbindung zur Verfügung steht, verringern sich für Anwohnende die Lärmbelastungen entlang der jetzigen Bestandsstrecke.  

… für Reisende im Nah- und Fernverkehr?

Der Ausbau der Dresdner Bahn bewirkt kürzere Fahrzeiten auf der Strecke Berlin–Dresden. Darüber hinaus ermöglicht der modernisierte Abschnitt eine bessere Anbindung des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) an die Hauptstadt und in Richtung Dresden. Beispielsweise soll ein geplanter Airport-Shuttle zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und dem BER eine Fahrtzeit von 20 Minuten erreichen. 

Insbesondere Reisende des Fernverkehrs profitieren von der schnelleren Relation im grenzüberschreitenden Schienenverkehr zwischen Berlin, Dresden, Prag und Wien. Allein die Reisezeit zwischen Dresden und Prag soll sich von zwei auf rund eine Stunde halbieren.  

… für den Schienengüterverkehr? 

Neben einer kürzeren Transportzeit auf der Strecke Dresden–Prag erhöht sich auch die Kapazität des Güterverkehrs entlang der europäischen Verbindung. 

Was kosten die Maßnahmen? 

Die Gesamtinvestitionen für die Dresdner Bahn belaufen sich auf 974 Millionen Euro. Die bewertungsrelevanten Investitionskosten der Neubaustrecke Dresden–Grenze Deutschland/Tschechische Republik (und weiter nach Prag) belaufen sich nach dem Bundesverkehrswegeplan 2016 auf circa 1.356 Millionen Euro (Preisstand 2012). Aktualisierte Angaben sind erst mit Ende der Vorplanung 2025 möglich.

Wie geht es weiter?

Fertigstellung und Inbetriebnahme der Dresdner Bahn sind für 2025 vorgesehen. Aktuelle Meldungen zu den Maßnahmen finden Sie hier.

Mehr zu den Planungsarbeiten der Verbindung Dresden–Prag gibt es hier zu entdecken.

5. Februar 2019

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Beginn der Hauptarbeiten an der Dresdner Bahn

Bis Ende 2020

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70 der 125 Kilometer zwischen Berlin–Dresden sind für erhöhte Geschwindigkeit ausgebaut

Bis 2025

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Fertigstellung Dresdner Bahn

Bis 2025

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Planungen über Verlauf der Neubaustrecke und Tunnelerrichtung zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik

Bis 2028

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Fertigstellung Ausbau Berlin–Dresden

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Bis 2040

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Fertigstellung der Neubaustrecke D–CZ