Der Deutschlandtakt sorgt für abgestimmte, verlässliche Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Dreh- und Angelpunkt dabei im Personenverkehr: die Knotenbahnhöfe, an denen wichtige Verbindungen zu regelmäßigen Taktungen zusammenlaufen. Das erfordert viel Planung. Netzgrafiken helfen dabei das Strecken-Orchester anschaulich darzustellen – doch wie liest man die eigentlich? Wir erklären es:
Das Prinzip Taktfahrplan
Im Rahmen des Deutschlandtakts ist erstmals ein aufeinander abgestimmter Zielfahrplan für das bundesweite Streckennetz entstanden.
Ziel dieses integralen Taktfahrplans ist es, Nah- und Fernverkehrszüge an wichtigen Knotenbahnhöfen so abzustimmen, dass sie regelmäßig zu einer bestimmten Minute (meist zur Minute 00 oder 30) ankommen, untereinander Anschluss haben und wieder abfahren.
Dank des zuerst entwickelten Zielfahrplans, der auch attraktive Güterzugtrassen berücksichtigt, können nun die dafür nötigen Infrastrukturmaßnahmen passgenau identifiziert und schrittweise umgesetzt werden, um Deutschland schneller, öfter und überall ans Ziel zu bringen.
Mehr lesen zum Konzept: ”Erst der Fahrplan, dann der Aus- und Neubau der Schieneninfrastruktur”
Hier laufen die Strecken zusammen: Die Netzgrafik
Ankunftszeiten, Abfahrtszeiten, Taktungen, Anschlüsse, … die Planung eines deutschlandweiten Taktfahrplans und der dafür erforderliche passgenaue Aus- und Neubau des Schienennetzes ist komplex – Netzgrafiken helfen bei der Visualisierung.
Doch wie liest man eigentlich eine Netzgrafik? Werfen wir beispielhaft einen Blick auf die Verbindung zwischen Würzburg und Nürnberg – zwei wichtige Knotenbahnhöfe in der Deutschlandtakt-Planung.
So liest man eine Netzgrafik – Schritt für Schritt
Die Frequenz
Ankunft und Abfahrt
Die Taktung
Die Strecke Würzburg – Nürnberg wird zur idealen Taktverbindung
Aktuell dauert die Fahrzeit für die Zugverbindung Würzburg – Nürnberg rund 50 Minuten. Mit dem Deutschlandtakt soll die Fahrzeit der Strecke (bzw. die Kantenzeit zwischen den beiden Taktknoten) 29 Minuten betragen. Die erforderliche Fahrzeit soll durch einen zielgerichteten Aus- bzw. Neubau der Verbindung erreicht werden.
Auf diese Weise werden die Linien optimal zur Minute 00 bzw. 30 in die Taktknoten Würzburg Hbf und Nürnberg Hbf eingebunden. Dadurch können an beiden Bahnhöfen wiederum passgenaue regionale und überregionale Anschlüsse ermöglicht werden. Reisende haben also um die Minute 00 sowie um die Minute 30 ideale Anschlussverbindungen.
Außerdem profitiert auch der bundesweite Fernverkehr von der Verkürzung der Fahrzeit zwischen Würzburg und Nürnberg: Zum Beispiel reduziert sich die Fahrzeit der Verbindung Hamburg – Fulda – Würzburg – Nürnberg – München.