Die Grafik zeigt eine Illustration der Strecke Dortmund-Münster-Lünen mit bis zu 200 km/h auf der Verbindung.
Netzplanstation 2_20px

Eng vernetzt: In Nordrhein-Westfalen liegen die Städte und Wirtschaftszentren dicht beieinander. Der Deutschlandtakt bringt sie künftig noch näher und schneller zusammen. 

Nordrhein-Westfalen (NRW) ist mit knapp 18 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an einen stabilen und zukunftsfähigen Schienenverkehr.

Ein Engpass im nordrhein-westfälischen Schienennetz ist die eingleisige Strecke zwischen Münster und Lünen. Diesen gilt es nun aufzulösen. Die Großstädte Münster und Dortmund sollen noch besser an den schnellen Regional- und Fernverkehr angebunden werden. Davon profitiert auch der Güterverkehr.

Was entsteht zwischen Münster und Lünen?

Zwischen Werne an der Lippe und Münster-Amelsbüren ist eine Geschwindigkeitserhöhung vorgesehen. Hier sollen die Züge künftig mit bis zu 200 km/h fahren können. Dafür muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Zwischen Werne und Münster-Amelsbüren ist zudem ein kompletter zweigleisiger Ausbau geplant.

Durch die enge Abstimmung und die gemeinsame Optimierung der Planung durch den Bund, das Land NRW und die DB AG ist die ursprünglich vorgesehene Geschwindigkeitserhöhung auf 230 km/h nicht mehr erforderlich. Dadurch können sowohl der Raumbedarf als auch die Kosten des Ausbaus deutlich reduziert werden. Die Einbindung der Züge in die Taktknoten bleibt dabei erhalten, sodass die volle Kompatibilität zum Deutschlandtakt weiterhin gegeben ist.

Welche Verbesserung bringt das Projekt …

… für Anwohnende?

Die Bahnhöfe im Ausbaubereich Werne und Münster-Amelsbüren erhalten zusätzliche Bahnsteigkanten mit zeitgemäßer Ausstattung. Entlang der Strecke sind im Ausbaubereich Maßnahmen zur Lärmvorsorge vorgesehen. Für das Vorhaben ist im Rahmen der Vorplanung eine Beteiligung der Anwohnenden beziehungsweise der Öffentlichkeit im Rahmen einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen.

… für Reisende?

Die mit dem zweigleisigen Teilausbau verbundene Geschwindigkeitserhöhung verbessert die Verbindung zwischen zwei wichtigen Knotenpunkten in Nordrhein-Westfalen. Zudem ermöglicht der zweigleisige Ausbau mehr Nah- und Fernverkehr sowie einen pünktlicheren Zugbetrieb.

Der Ausbau ermöglicht die Verlängerung einer Linie des Rhein-Ruhr-Express (RRX) von Dortmund mit Halt in Lünen nach Münster. Auch der heutige Nahverkehr zwischen Münster und Dortmund wird beschleunigt, sodass sich in Dortmund die Umsteigezeiten in Richtung Kamen und Hamm verkürzen. Insgesamt wird das Schienennetz leistungsfähiger und robuster.

Was kosten die Maßnahmen?

Die Investitionskosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 500 Millionen Euro (Preisstand: 2015). Im Rahmen der nun beginnenden gemeinsamen Planung von Bund, dem Land NRW und der DB AG wird auch eine Aktualisierung der Kostenschätzung erfolgen.

Wie geht es weiter?

Die Ausbaustrecke (ABS) Münster–Lünen ist bereits im vordringlichen Bedarf des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege enthalten. Für die Umsetzung des Deutschlandtakts ist ein zusätzlicher Ausbau abgeleitet worden, welcher durch das Land NRW über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) finanziert werden soll. Daher haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), das Land NRW und die Deutsche Bahn AG (DB AG) auf Arbeitsebene eine gemeinsame Planung vereinbart.

Bund, Land NRW und DB verhandeln derzeit über die gemeinsame Finanzierungsvereinbarung. Nach Abschluss der Finanzierungsvereinbarung startet die DB mit der Grundlagenermittlung und der Vorplanung für den Ausbau zwischen Münster und Lünen. Dabei wird eine wichtige Basis geschaffen, auf der am Ende der Vorplanung das Investitionsvolumen ermittelt wird.

Mitte 2022

Netzplanstation 4_20pxNetzplanstation 4_20px

Bund und DB vereinbaren gemeinsam die Aufnahme von Planungen für den bundesfinanzierten Anteil der Maßnahmen.

Ende 2022

Netzplanstation 4_20pxNetzplanstation 4_20px

Aufnahme von Gesprächen zwischen dem Bund, Land NRW und der DB AG zur weiteren gemeinsamen Umsetzung

Anfang 2023

Netzplanstation 4_20pxNetzplanstation 4_20px

Prüfung der Finanzierungsgrundlage durch Bund und Land und Festlegung der Kostenteilung für die erste Planungsphase

Ende 2023

Netzplanstation 4_20pxNetzplanstation 4_20px

Geplanter Abschluss der Planungs- und Realisierungsvereinbarung zwischen den Beteiligten Bund, Land NRW, den Eisenbahninfrastrukturunternehmen (DB Netz AG, DB Station&Service AG, DB Energie GmbH) und dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe

Netzplanstation 4_20px

Ende 2023/Anfang 2024

Netzplanstation 4_20pxNetzplanstation 4_20px

Beginn der Planungen für die Grundlagenermittlung und Vorplanung durch die DB