Das Bild zeigt Männer auf einem Hubarbeitsbühnen-Instandhaltungsfahrzeug für Oberleitungsanlagen Baureihe 711.1 im Einsatz bei der Instandhaltung von Fahrleitungsanlagen der DB Netz AG im Raum Nürnberg. Beide tragen eine orange, leuchtende Schutzkleidung und Bauhelme. Die Oberleitungen versorgen die Triebfahrzeuge mit Bahnstrom. 
Copyright: Deutsche Bahn AG/ Martin Busbach
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Der Deutschlandtakt mit seinem Zielfahrplan und einer darauf abgestimmten Infrastrukturausbauplanung ist ein langfristiges Projekt, mit dessen Umsetzung jetzt begonnen wird – stufenweise und in klar definierten Etappen.

Die ersten der für den Deutschlandtakt benötigten Infrastrukturen befinden sich bereits in der Umsetzung. Die erste große Etappe wird bis Mitte der 2020er Jahre abgeschlossen sein. Ein Leuchtturmprojekt ganz zu Anfang: der Ausbau der Strecke zwischen München und Lindau.

München–Lindau: So profitiert der Deutschlandtakt von der Strecke.

Die in Deutschland rund 200 Kilometer lange Strecke verbindet die zwei wirtschaftsstarken Metropolen München und Zürich. Um diesen wichtigen Streckenverlauf für Fern-, Nah- und Güterverkehr zu stärken, werden verschiedene Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt. Diese bilden eine wichtige Grundlage für den Deutschlandtakt.

Zum Beispiel:

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    Zwischen München und Lindau werden dank Ausbauarbeiten künftig Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h möglich sein. Denn heute gilt auf weiten Teilen der Strecke ein Tempolimit von 80 bis 140 km/h. Damit zählt diese Verbindung noch zu den „langsamsten“ im Fernverkehrsnetz der Bahnen in Mitteleuropa.

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    Die Strecke zwischen Geltendorf und Lindau wird für durchgehenden elektrischen Verkehr mit einer Oberleitung ausgestattet.

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    Neue Bahnsteige und -unterführungen werden in den Bahnhöfen Türkheim und Kißlegg gebaut.

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    In Lindau-Reutin wird ein komplett neuer Personenbahnhof entstehen, an dem auch die Fernverkehrszüge in Richtung München und Zürich halten werden.

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    Für die bessere Erschließung im Nahverkehr werden außerdem im Raum Lindau zahlreiche neue Haltepunkte gebaut.

Welche Potentiale ergeben sich aus den Baumaßnahmen?

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    Eine signifikante Reisezeitverkürzung zwischen München und Zürich um bis zu 30 Minuten auf 4 Stunden ist bereits im Jahr 2021 möglich. Weitere Verbesserungen auf der Schweizer Seite ermöglichen eine Reisezeit zwischen München und Zürich von etwa 3,5 Stunden ab dem Fahrplanjahr 2022.

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    Die bestehenden Fernverkehrsleistungen können deutlich ausgeweitet werden – die Herstellung eines Taktverkehrs zwischen München und Zürich ist möglich.

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    Die Anschlüsse in den Taktknoten München und Zürich verbessern sich. Dadurch sind kurze Anschlüsse zu weiterführenden Zielen, wie zum Beispiel nach Bern und Luzern, möglich. Die Taktfahrpläne in der Schweiz und in Deutschland werden synchronisiert.

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    Die Infrastrukturmaßnahmen erlauben den Einsatz von elektrischen Triebzügen und die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit. Dies ermöglicht, dass auch im Nahverkehr die Fahrzeiten zwischen München–Memmingen–Lindau verringert und zugleich die Anschlüsse in den regionalen Knotenbahnhöfen Buchloe, Memmingen und Lindau verbessert werden.

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    Im Güterverkehr kann aufgrund der durchgängigen Elektrifizierung nach den Baumaßnahmen auf das Umspannen zwischen Diesel- und Elektrolok verzichtet werden.

So geht es weiter – ein Ausblick

Der Ausbau der Strecke zwischen München und Lindau ist nur der Auftakt des Deutschlandtakts – weitere wichtige Infrastrukturmaßnahmen folgen.

So sind Verdichtungen des Fernverkehrs bereits ab 2021 zwischen Berlin und Hamburg möglich.

Und im Süden verkürzt sich die Reisezeit: Wer zukünftig von Stuttgart nach Ulm reist, braucht dafür unter 45 Minuten. Etwa 12 Minuten weniger als heute. Grund dafür ist der Streckenneubau zwischen Wendlingen und Ulm, der als weiterer großer Etappierungsschritt des Deutschlandtakts 2023 umgesetzt werden soll. Neben weiteren Vorteilen für den Nahverkehr verkürzt sich mit diesem Projekt auch die Reisezeit Stuttgart–München um rund 16 Minuten.

Die hier beschriebene erste Etappe stellt den Auftakt eines umfassenden Etappierungskonzepts zum Deutschlandtakt dar. Mit der Realisierung zusätzlicher Infrastrukturmaßnahmen werden weitere Angebotsausweitungen ermöglicht. Dadurch wird der Deutschlandtakt Stück für Stück erlebbar.

Die zweite Etappe: der Deutschlandtakt in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre

Die  nächste Etappe in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre wird einen enormen Angebotssprung ermöglichen: die Einführung eines Halbstundentakts im Schienenpersonenfernverkehr auf den großen Achsen in Deutschland (z. B. München–Stuttgart–Mannheim, Kassel–Hamburg und Hannover–Berlin). Damit können auf stark nachgefragten Achsen die Fernverkehrsverbindungen durch eine Verdichtung der Takte deutlich ausgebaut und ein regelmäßiges Angebot umgesetzt werden. Dies ermöglicht zugleich bessere und kürzere Anschlüsse oder Umsteigebeziehungen im Schienenpersonennahverkehr; regionale Verbindungen werden dadurch ebenso gestärkt.

Darüber hinaus werden Vorhaben aus dem Bedarfsplan für den Schienenwegeausbau, kleine und mittelgroße Maßnahmen sowie die Schließung von Elektrifizierungslücken umgesetzt. Dazu werden weitere (Teil-)Korridore für lange Güterzüge ertüchtigt, um eine spürbare Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene zu ermöglichen.

Zusammengefasst: Viele kleine und große Etappen werden den Deutschlandtakt Zug um Zug Realität werden lassen und uns dem Ziel einer starken Schiene im Personen- und Güterverkehr näherbringen. Öfter. Schneller. Überall.

Hier erfahren Sie mehr über die großen Meilensteine des Deutschlandtakts bis 2025.

Foto: Deutsche Bahn AG/ Martin Busbach