Internationaler Verkehr - hier in Zürich in der Schweiz.
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Im “Letter of Intent” haben zahlreiche EU-Staaten zugesagt, das deutsche Konzept TEE 2.0 für grenzüberschreite Hochgeschwindigkeits- und Nachtverkehre auf der Schiene zu unterstützen. Erfahren Sie hier, welche Maßnahmen dafür definiert wurden und welche Strecken quer durch Europa geplant sind.

Immer mehr Menschen interessieren sich für umwelt- und klimafreundliche Fernreisen auf der Schiene und die Nachfrage nach durchgängigen Zugverbindungen auch über Ländergrenzen hinweg steigt. In vielen europäischen Ländern gibt es schon heute detailliert ausgearbeitete Taktfahrpläne für den Personenverkehr auf der Schiene und das Angebot an grenzüberschreitenden Zugverbindungen durch die Eisenbahnunternehmen wächst.  

Diesen Trend wollen die europäischen Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister im engen Schulterschluss mit den Eisenbahnunternehmen verstärken. Deshalb hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die deutsche EU-Ratspräsidentschaft genutzt und die Initiative ergriffen, um den transeuropäischen Schienenpersonenfernverkehr voranzubringen. Daraus ist das Konzept für den TransEuropExpress 2.0 – kurz TEE 2.0 – entstanden. Der TEE 2.0 soll Europa bald bezahlbar und klimafreundlich verbinden. 

Kernstück und ein wichtiges deutlich sichtbares politisches Signal ist der “Letter of Intent”, eine Absichtserklärung der europäischen Verkehrsminister, den Aufbau innereuropäischer Hochgeschwindigkeits- und Nachtverkehre auf der Schiene zu unterstützen. 

Was ist der “Letter of Intent”?  

Die Umsetzung des innereuropäischen Verkehrs braucht viel Koordination zwischen einzelnen europäischen Staaten, Infrastrukturbetreibern und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Um hier eine zügige Umsetzung zu ermöglichen, haben sich am 17. Mai 2021 im “Letter of Intent” fast alle europäischen Verkehrsminister beim Schienengipfel des BMVI darauf verständigt, das von Deutschland vorgeschlagene TEE-2.0-Konzept mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen.  

Der im Rahmen des Deutschlandtakts entwickelte bundesweite Zielfahrplan als Instrument für die künftige Infrastrukturentwicklung bildet dafür in Deutschland die Basis. So sorgt beispielsweise der passgenaue Infrastrukturausbau für Reisezeitverkürzungen auf vielen TEE 2.0-Strecken und der Taktfahrplan für eine optimale bundesweite Anbindung der Regionen an die deutschen TEE.2.0-Bahnhöfe.  

Auch in anderen europäischen Staaten wurden und werden Taktfahrpläne entwickelt. Es liegt also nahe, aus dem Deutschlandtakt einen vereinheitlichten Europatakt zu entwickeln, der die europäischen Städte näher zusammenrücken lässt und es den Menschen, die in diesen Städten leben und arbeiten, ermöglicht, schneller, bequemer und klimafreundlicher durch Europa zu reisen. 

Welche Absichtserklärungen sind darin vereinbart?  

Die teilhabenden Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister beabsichtigen: 

  1. 1

    die teilnehmenden Eisenbahnen-Gesellschaften bei der Entwicklung von grenzüberschreitenden Personenfernverkehrsdiensten im Rahmen des TEE 2.0 zu begleiten und politisch zu unterstützen; 

  2. 2

    mit den Eisenbahnen-Gesellschaften, Infrastrukturbetreibern und europäischen Staaten über den internationalen Verkehr zu kooperieren und gegebenenfalls notwendige Gespräche zu moderieren; 

  3. 3

    zu erörtern, wie die Einrichtung von Taktverkehren und deren Verknüpfung zu einem europäischen Taktfahrplan vereinfacht werden kann; 

  4. 4

    sich für weitere technische und betriebliche Verbesserungen einzusetzen, die für den Betrieb grenzüberschreitender Schienenverkehre notwendig sind; 

  5. 5

    die Europäische Kommission aufzufordern, ein EU-Finanzhilfeprogramm für Investitionen in grenzüberschreitend einsetzbares rollendes Material vorzuschlagen, um die Ziele des European Green Deal zu unterstützen; 

  6. 6

    die Aktivitäten des Eisenbahnsektors zur Entwicklung einer interoperablen und europaweit einheitlichen Buchungsplattform auf der Grundlage des Full-Service-Modells zu begrüßen und die Unternehmen zu ermutigen, diese Plattform europäischen Reisenden zügig zur Verfügung zu stellen; 

  7. 7

    mit den europäischen Eisenbahnunternehmen die Durchführbarkeit der im ersten Schritt geplanten TEE-2.0-Strecken zu erörtern; 

  8. 8

    bis Anfang 2021 diejenigen Eisenbahnunternehmen zu benennen, welche die TEE-2.0-Strategie unterstützen und umsetzen werden.

Welche Länder haben den “Letter of Intent” unterschrieben? 

Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister folgender europäischer Länder, haben den “Letter of Intent” zur Umsetzung des TEE 2.0-Konzeptes unterschrieben: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweiz, Slowakei, Spanien, Ungarn und die Tschechische Republik.  

Welche Anforderungen an eine Verbindung für den TEE 2.0 gibt es? 

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    Ein TEE 2.0 verbindet mindestens drei europäische Staaten bzw. zwei Staaten mit einer Reisestrecke von mindestens 600 Kilometer. 

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    Ein TEE 2.0 verkehrt mit mindestens 160 km/h auf einem wesentlichen Teil der Reisestrecke oder hat eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h auf der gesamten Reisestrecke.

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    Ein TEE 2.0 bietet höheren Komfort (freies WLAN, Klimaanlage, Gastronomie, Schlaf- und Liegewagen etc.) als die üblichen Reisezüge. 

Welche TEE 2.0-Strecken sind im “Letter of Intent” geplant? 

Geplante TEE 2.0-Verbindungen in naher Zukunft:   

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    München – Bregenz – Zürich – Mailand

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    Berlin – Prag – Wien – Graz (– Zagreb) 

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    Berlin – Straßburg – Barcelona – Madrid – Málaga

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    Paris – Brüssel – Berlin – Warschau

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    Amsterdam – Brüssel – Paris – London 

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    Amsterdam – Brüssel – Paris – Lyon – Barcelona – Valencia – Murcia 

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    Hamburg – Berlin – Prag – Bratislava – Budapest

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    Brüssel – Luxemburg – Straßburg – Bern – Mailand

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    Prag – Ostrava – Warschau (– Gdynia)

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    Venedig – Graz – Wien – Bratislava – Košice

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    Mailand – Venedig – Ljubljana – Zagreb – Budapest

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    Frankfurt – München – Linz – Wien – Budapest

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    Barcelona – Nizza – Mailand – Venedig  

Wiedereinführung von innereuropäischen Nachtzügen auf  diesen Strecken:  

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    Kopenhagen – Berlin – Prag – Bratislava – Budapest

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    Brüssel/Amsterdam – Köln – Berlin – Prag/Warschau

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    Amsterdam – Köln – Zürich

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    Paris/Brüssel – Mannheim – Berlin/Wien

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    Zürich – Mailand – Rom

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    Zürich – Barcelona – Madrid

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    Stockholm – Kopenhagen – Berlin

Geplante TEE 2.0-Verbindungen um 2025:  

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    Hamburg – Basel – Mailand

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    Kopenhagen – Hamburg – Amsterdam

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    Amsterdam – München – Wien

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    Amsterdam – Berlin – Warschau

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    Amsterdam – Köln – Basel – Rom

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    Paris – Straßburg – Stuttgart – München – Wien – Budapest 

Geplante TEE 2.0-Verbindungen um 2030:

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    Berlin – Innsbruck – Rom  

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    Stockholm – Kopenhagen – Hamburg – Brüssel – Paris

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    Hamburg – Bordeaux – Madrid – Lissabon

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    Lissabon  – Berlin – Prag

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    Prag – Dresden – Frankfurt 

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    Prag – Wien – Graz (– Ljubljana – Venedig) 

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    Berlin – Prag – Wien 

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    Prag – Dresden – Frankfurt (– Straßburg – Paris)

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    Stockholm – Kopenhagen – Berlin – München

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    Oslo - Malmö – Kopenhagen

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    (Helsinki –) Tallinn – Riga – Kaunas – Warschau (via Rail Baltica) 

Alle weiteren geplanten innereuropäischen Verbindungen – sowie den “Letter of Intent” im Original – finden Sie hier zum Download