Illustration Fernbahntunnel Frankfurt
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Ein Drittel aller Fernverkehrszüge in Deutschland ist auf den Schienen des Frankfurter Hauptbahnhofs unterwegs. Nicht nur für Zugreisen im Bundesgebiet, auch für den europäischen Schienenverkehr ist der Eisenbahnknoten Frankfurt am Main bedeutend. Um auch zukünftig für den steigenden Verkehr im Eisenbahnnetz gewappnet zu sein, wird in einen unterirdischen Tunnel investiert. Frankfurt rüstet sich für den Deutschlandtakt.

Mehr als 1.200 Züge des Fern- und Nahverkehrs fahren täglich durch den Frankfurter Hauptbahnhof. Damit ist der Halt in der Mainmetropole ein wichtiger Knoten und Drehkreuz des Schienenverkehrs. Die Prognosen zeigen: Tendenz steigend. Um die Kapazitäten beispielsweise im Fernverkehr zu erweitern, wird daher ein Fernbahntunnel mit vier neuen Bahnsteigen errichtet. Der neue Halt „Hauptbahnhof tief“ sorgt dann für pünktlichere Züge sowie einen flüssigeren und dem Deutschlandtakt entsprechenden Verkehrsablauf in der Messestadt. 

Was entsteht am Frankfurter Hauptbahnhof?

35 Meter unter der Erde soll der neue Fernbahntunnel entstehen – überwiegend für Züge des Fernverkehrs. Dafür starteten kürzlich die Planungen. Bisher kommt es durch das hohe Zugaufkommen am Hauptbahnhof zu Engpässen im Zulauf. Einfahrende Züge müssen warten oder einen Umweg nehmen. Der neu entstehende, voraussichtlich sieben bis zehn Kilometer lange Tunnel bietet daher insbesondere Entlastung für den Nah- und Fernverkehr der Rhein-Main-Region. 

So ist geplant, dass vor allem Verbindungen des Fernverkehrs künftig unterhalb des Kopfbahnhofs an der unterirdischen Station des Fernbahntunnels halten. 

Welche Verbesserung bringt das Projekt … 

… für Anwohnende?

Im Rahmen der vertieften Planungsarbeiten wird auch geprüft werden, ob und inwiefern Geräusch-, Lärm oder Schallbelastungen für die Anwohnenden entstehen könnten und welche Schutzmaßnahmen gegebenenfalls erforderlich sind, um diese möglichst gering zu halten. 

… für Reisende im Nah- und Fernverkehr?

20 Prozent mehr Kapazität – perspektivisch soll der Zugverkehr auf 1.500 Züge pro Tag steigen. Durch den neuen Fernbahntunnel verkürzen sich vor allem die Reisezeiten im Fernverkehr. Sieben bis acht Minuten schneller können die Züge dann den Knoten passieren - wertvolle Minuten für die Realisierung des Deutschlandtakts. 

Hinzu kommt, dass die vier neu erbauten Gleise die Kapazitäten für alle Schienenverkehre erhöhen. Das wirkt sich insgesamt auf die Pünktlichkeit aller Züge, die den Hauptbahnhof passieren, aus. Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, ergänzt: „Der neue Fernbahntunnel unter Frankfurt ist als zentrales Herzstück unseres Deutschlandtakts technisch und wirtschaftlich machbar. Die Planungen starten unverzüglich. Wir befreien das Netz von einem chronischen Engpass und steigern die Attraktivität der Schiene.“

… für den Schienengüterverkehr? 

Mehr Schnelligkeit, mehr Kapazität und mehr Verbindungen: Auch der Schienengüterverkehr profitiert vom Frankfurter Großprojekt. Zudem ermöglicht der Fernbahntunnel als zentrales Element des Deutschlandtakts zukünftig die Verbindung der wichtigsten Hauptachsen. Denn durch jede realisierte Maßnahme des Deutschlandtakts erhält der Schienengüterverkehr mehr planbare Transportzeiten.

Was kosten die Maßnahmen? 

Die Kosten für den Fernbahntunnel werden nach aktuellem Kenntnisstand mit 3,6 Milliarden Euro veranschlagt. 

Wie geht es weiter?

Momentan laufen die Planungsarbeiten über den künftigen Verlauf des Tunnels einschließlich der Frage, wo die neue unterirdische Station im Hauptbahnhof entstehen soll. Wann der neue Tunnel einschließlich Tiefbahnhof in Betrieb gehen kann, hängt von den Planungen und der späteren Bauzeit ab. Aktuelle Meldungen zu den Maßnahmen finden Sie hier.

Das Projekt im Überblick

2016

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Start der Grundlagenermittlung für oberirdische Maßnahmen

2019

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Start der Machbarkeitsstudie für zusätzlichen Fernbahntunnel

2020

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Start der Vorplanung für die oberirdischen Maßnahmen

21. Juni 2021

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Präsentation Ergebnisse der Machbarkeitsstudie

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ab 2021

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Planungsstart Fernbahntunnel