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Ein ICE fährt von links nach rechts durchs Bild, im Hintergrund geht die Sonne unter
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Kürzere Fahrzeiten, neue nationale und internationale Verbindungen sowie mehr Nachtzüge – seit dem Inkrafttreten des Winterfahrplans 2021/2022 am 12. Dezember können sich Zugfahrende über mehr und schnellere Verbindungen freuen. Ein Blick auf zwei Beispielstrecken, die zeigen, wie der Personenverkehr durch die konstante, schrittweise Umsetzung des Deutschlandtakts vor allem in Zukunft – profitiert. 

Wegbereiter Deutschlandtakt 

Durch komfortable und schnelle Verbindungen soll der Schienenpersonenverkehr zukünftig noch stärker zur flexiblen, umweltfreundlichen Alternative zum Flugzeug oder Auto werden. Das Motto des Deutschlandtakts: Öfter. Schneller. Überall. 

Grundlage dafür ist der bundesweite Zielfahrplan für den Deutschlandtakt, der als Instrument zur Identifizierung passgenauer Infrastrukturmaßnahmen in ganz Deutschland dient. 

Das heißt: Gemäß dem Prinzip „Erst der Fahrplan, dann der Aus- und Neubau des Schienennetzes“ wurde zunächst ein Zielfahrplan entwickelt, der einen deutschlandweiten integralen Taktfahrplan abbildet und gleichzeitig attraktive Trassen für den Schienengüterverkehr systematisch berücksichtigt. Daraus wurden dann im nächsten Schritt Infrastrukturmaßnahmen abgeleitet, die beispielsweise Engpässe im Schienennetz beseitigen oder bessere Anschlüsse ermöglichen. Die Maßnahmen werden aktuell und in Zukunft schrittweise in Etappen umgesetzt. 

Mit jedem Fahrplanwechsel kommt nun ein Puzzlestück mehr zum Gesamtbild Deutschlandtakt dazu – auch mit dem Winterfahrplan 2021/2022. Die zwei folgenden Verbindungen geben einen kleinen Vorgeschmack auf die künftigen Vorteile des Deutschlandtakts:

Zwei Perspektiven durch den Deutschlandtakt 

Verbindung 1: Köln – Berlin 

Mit dem Winterfahrplan 2021/22 kommt frischer (und schneller) Wind zwischen der Domstadt und der Hauptstadt auf. Ab jetzt verbindet ein Sprinter die beiden Städte dreimal täglich je Richtung – ohne Zwischenhalt und in unter vier Stunden. Die Fahrzeit verkürzt sich um 30 Minuten im Vergleich zu den herkömmlichen Verbindungen. 

Die Strecke im Kurzüberblick  

○    3x täglich je Richtung

○    Stopps: Bonn – Köln – Berlin 

○    Reisezeit Köln – Berlin: 3:55 Stunden 

○    Reisezeitverkürzung: 30 Minuten schneller als bisherige Verbindungen

Köln – Berlin – und der Deutschlandtakt 

In Zukunft sollen zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen mindestens jede halbe Stunde Züge mit Rekordgeschwindigkeit unterwegs sein. Dann heißt es: in nur 3,5 Stunden von der Spree an den Rhein – und das mit mehr Zwischenhalten als es aktuell die neue Sprinter-Verbindung des Winterfahrplans möglich macht. Somit profitieren mit dem Deutschlandtakt auch die Regionen entlang der gesamten Achse von schnellen und attraktiven Verbindungen. Gehalten wird dabei unter anderem in Hannover, Bielefeld, Hamm und Dortmund. 

Für die Umsetzung dieser Verbindung braucht es eine Reihe von zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen, wie den Neu- und Ausbau des Korridors Berlin – Hannover – Bielefeld – Hamm. Hier wird unter anderem die Streckenhöchstgeschwindigkeit zwischen Hannover und Dortmund erhöht sowie Streckenabschnitte viergleisig ausgebaut. Gerade letztere Maßnahme des Deutschlandtakts ermöglicht durch neue Trassen mehr Kapazität im Streckennetz – und dadurch eine Trennung der schnellen und langsamen Verkehre. Von dieser Maßnahme profitieren Fern-, Nah- und Güterverkehr gleichzeitig, da so alle ohne Wartezeit schneller an ihr Ziel kommen. 

Verbindung 2: Frankfurt – Wien 

Mit dem Winterfahrplan kommen Reisende zudem schneller von Frankfurt zum Bodensee oder in die Berge Österreichs. Denn nun verbindet einmal täglich eine internationale Railjet-Verbindung die Städte Frankfurt und Wien über den Bodensee und Vorarlberg– und das ganz ohne Umsteigen.

Die Strecke im Kurzüberblick   

○    1x täglich je Richtung 

○    Die Stopps: Frankfurt am Main – Heidelberg – Stuttgart – Ulm – Friedrichshafen – Lindau – Innsbruck – Salzburg – Linz – Wien 

Frankfurt – Wien – und der Deutschlandtakt 

Die neue Railjet-Verbindung ist ein Beispiel für grenzüberschreitende Verbindungen, welche durch die Umsetzung des Deutschlandtakts zusätzlich möglich werden. Denn die erhöhte Kapazität im deutschen Streckennetz fördert auch komfortablere und schnellere Verbindungen im Europatakt. 

Die Verbindung Frankfurt – Wien, als auch andere innerdeutsche und innereuropäische Verbindungen, werden künftig durch die schrittweise Umsetzung der im Deutschlandtakt vorgesehenen Maßnahmen profitieren: zum Beispiel durch den Fernbahntunnel Frankfurt.

Dieser geplante neue Halt „Hauptbahnhof tief“ – mit vier neuen Bahnsteigen – soll künftig die Kapazität des Drehkreuzes Frankfurt um etwa 20 Prozent steigern. Zudem verkürzen sich durch den neuen Fernbahntunnel Frankfurt die Reisezeiten im Fernverkehr. Sieben bis acht Minuten schneller können die Züge dann den Knotenpunkt passieren, da unter anderem für die durchgehenden Züge die zeitaufwendigen Fahrtrichtungswechsel im oberirdischen Kopfbahnhof entfallen – wertvolle Minuten für die Realisierung des Deutschlandtakts. 

In Verbindung mit den geplanten Beschleunigungen und Kapazitätssteigerungen auf den wichtigen Nord-Süd- und Ost-West-Achsen werden auch die Relationen in die europäischen Nachbarstaaten schneller und leistungsfähiger. 

 

Wesentliche Neuerungen des Winterfahrplans 2021/2022 im Fernverkehr

Bereits heute lassen sich Elemente des künftigen Zielfahrplans für den Deutschlandtakt im aktuellen Fahrplan erkennen. Und mit der schrittweisen Umsetzung der Deutschlandtakt-Maßnahmen werden es mit jedem Fahrplanwechsel mehr. 

Die Neuerungen des Winterfahrplans 2021/2022 finden Sie im Überblick hier.